Das Privacy Magazine "prima" wird vom Berliner Datenschutzbeauftragten zusammengestellt und herausgegeben. Die regelmäßigen - an Wochentagen täglichen - Ausgaben enthalten eine Übersicht von datenschutzrelevanten Berichten der (von uns) ausgewählten Berliner und überregionalen (deutschen) Presse. |
Abkürzungen der ausgewerteten Tageszeitungen
"Sozialämter müssen
Verdächtige melden / Senat verpflichtet Bezirke zur Amtshilfe
Um den Mißbrauch von Sozialleistungen weiter
einzudämmen, hat der Senat die Sozialämter der Berliner Bezirke
verpflichtet, der Polizei den Aufenthalt von verdächtigen Personen
mitzuteilen. Auf Wunsch der Polizei muß auch der nächste Vorsprachetermin
beim Sozialamt übermittelt werden. ... Seit Ende 1998 können
außerdem alle 23 Bezirke am bundesweiten Abgleich der Sozialdaten
teilnehmen. ... Der Berliner Datenschutzbeauftragte Hansjürgen Garstka
bezweifelt indes den Nutzen dieses bundesweiten Datenabgleichs. Erfahrungen
aus Baden-Württemberg hätten dabei belegt, daß man dadurch
nicht auf 'massenhaften Sozialbetrug' stoße, erklärte Garstka
im Parlamentsausschuß für Datenschutz." MoPo 27.1.99 S. 1
"Sozialmißbrauch: Senat
fordert Datenabgleich der Bezirke
... Im Unterausschuß Datenschutz des Abgeordnetenhauses
teilte ein Vertreter der Senatsverwaltung für Soziales gestern mit,
seit dem vierten Quartal 1998 seien alle 23 Berliner Bezirke technisch
so ausgestattet, daß sie am bundesweiten Abgleich der Sozialdaten
teilnehmen können. Seitdem würden alle notwendigen Angaben an
eine in Würzburg eingerichtete Zentralstelle gemeldet. ... Der Berliner
Datenschutzbeauftragte Hansjürgen Garstka wies im Ausschuß darauf
hin, daß aus Baden-Württemberg bereits erste Ergebnisse vorliegen.
Nach Angaben des dortigen Datenschutzbeauftragten sei man dabei nicht auf
massenhaften Sozialbetrug gestoßen. Es sei daher zu bezweifeln, ob
sich der gewaltige Aufwand des bundesweiten Datenabgleichs lohne. Garstka
warnte in diesem Zusammenhang vor zu hochgespannten Erwartungen in Berlin."
MoPo 27.1.99 S. 12
Kommentar:
"Sozialhilfe-Betrug / Schwarz
auf weiß
... Dennoch erschreckt es immer wieder, welch
zeitraubender Anstrengungen es bedarf, ausgerechnet Staatsdienern begreiflich
machen zu müssen, daß sie im Interesse des Gemeinwohls zu engster
Zusammenarbeit verpflichtet sind." MoPo 27.1.99 S. 4
*
"Für ein Polizeigesetz mit
Brandenburg / Werthebach sieht 'Defizit'
Für ein gemeinsames Polizeigesetz der Länder
Berlin und Brandenburg bereits in naher Zukunft hat sich Berlins Innensenator
Eckart Werthebach (CDU) eingesetzt." BerlZtg 27.1.99 S. 21
*
"Neue Aktion zum sauberen Internet
/ IT-Verband kooperiert mit Polizei
Die Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia (FSM)
will bei Berichten über Kinderpornographie im Internet mit der Polizei
zusammenarbeiten. Künftig sollten die Behörden bei Beschwerden
über Online-Inhalte informiert werden, wenn sich der Verdacht einer
konkreten Gefahr für Leib, Leben oder Freiheit von Personen ergebe,
... . Die Person des Beschwerdeführers bleibe jedoch nach wie vor
anonym. ... Mitglieder der Organisation sind mehrere Bundesverbände
von Inhalteanbietern im Netz, zwei Online-Dienste sowie zahlreiche Multimediaunternehmen.
Jedermann kann sich mit Beschwerden über unzulässige oder jugendgefährdende
Inhalte im Internet oder in Online-Diensten an die FSM wenden." Tsp 27.1.99
S. 30
*
"Kritik an Intels Chip-Plänen
/ Datenschützer befürchten das Ende der Anonymität im Web
Elektronische Geschäfte über das Internet
bergen immer noch ein gewisses Risiko. Deswegen will Intel jetzt eine Sicherheitsstufe
in seine neuen Pentium-III-Prozessoren einbauen, die bis Ende März
auf den Markt kommen: Eine interne Seriennummer soll künftig
jeden PC eindeutig identifizieren und damit Homebanking, Online-Shopping
und E-Commerce neuen Auftrieb geben. In den USA regt sich jedoch Widerstand
dagegen. Datenschutz-Aktivisten befürchten das Ende der Anonymität
im Internet und rufen zum Boykott von Intel auf. ... Die Seriennummer der
Chips werde bei Intel nicht registriert ... . Dennoch löste die Intel-Ankündigung
in den USA Proteste aus. Die Prozessornummer ermögliche die Erstellung
von Persönlichkeitsprofilen aufgrund der von einem Internet-Surfer
besuchten Web-Seiten, kritisierte Jason Catlett, Präsident der für
mehr Persönlichkeitsschutz im Internet eintretenden Organisation Junkbusters
in Green Brook, New Jersey. Das Informationszentrum für elektronische
Persönlichkeitsrechte (Electronic Privacy Information Center) karikierte
auf seiner Web-Seite (www.epic.org) das Intel-Logo mit dem Werbespruch
'Intel Inside' und ersetzte ihn kurzerhand durch 'Big Brother Inside'.
Auch der demokratische Abgeordnete Edward Markey rief Intel auf, seine
Pläne noch einmal zu überdenken und auf ein besseres Gleichgewicht
zwischen kommerziellen und privaten Interessen zu achten. Intel-Manager
Werner sagte dazu: 'Man kann die Code-Erkennung auch dauerhaft abschalten,
so daß die Bedenken gänzlich ausgeräumt werden können.'
... Die Verschlüsselung sensibler Daten ist ein weiterer Punkt
des bis zum Jahr 2001 angelegten Intel-Programms für mehr Sicherheit
in Computernetzen, das Intel-Vizepräsident Pat Gelsinger auf einer
Konferenz über Datensicherheit im kalifornischen San Jose vorstellte.
... Darüber hinaus plant Intel in seiner Iniative die Bereitstellung
von Hardware-Schnittstellen zwischen biometrischen Meßgeräten
oder Kartenlesegeräten und dem Rest des Systems. Gelsinger demonstrierte
dies mit einem Gerät, das die persönliche Anmeldung mit dem Fingerabdruck
verlangt. Sein Münchener Kollege Werner erklärt, es sei auch
möglich, bei der Entwicklung künftiger Bussysteme für den
Datentransport zwischen den verschiedenen PC-Bauteilen eine Vorkehrung
gegen die elektronische Abstrahlung einzubauen - derzeit machen
die verräterischen elektromagnetischen Strahlen den meisten Maßnahmen
für den Schutz der Privatsphäre noch zunichte." Tsp 27.1.99 S.
30
"Intel folgt der Forderung von
Datenschützern / Sicherheitstechnik in Chips wird wieder geändert
Der Prozessorhersteller Intel will seine erst
kürzlich angekündigte Sicherheitstechnik in neuen Computerchips
nach massiven Protesten von amerikanischen Datenschützern wieder ändern.
... Das Unternehmen teilte mit, die neuen Chips würden jetzt mit einer
Software ausgeliefert, die diese Identifizierungsfunktion grundsätzlich
erst einmal ausgeschaltet lasse." BerlZtg 27.1.99 S. 34
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"Verfassungsschutz: Geheimdienste spionieren in Technologie-Firmen / Russischer Nachrichtendienst ist besonders aktiv" BerlZtg 27.1.99 S. 29
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"PRENZLAUER BERG.
Bis 31. Januar sind in den Sanierungsgebieten
Mitarbeiter des Büros 'Argus' unterwegs. Sie befragen Mieter ... .
Die so ermittelten Angaben sind Grundlagen einer Mieten-Langzeituntersuchung."
Tsp 27.1.99 S. 14
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